Aufbau & Konzept
Konzept
Die Konzeption des Weiterbildungsmasterstudiengangs beruht auf einer verhaltensorientierten Methodenlehre. Die Verhaltensorientierung ist ein zukunftsweisender Ansatz in der psychosozialen und pädagogischen Praxis, der moderne interventionsbezogene und sozialpolitische Entwicklungen, wie z.B. die Forderungen nach Evidenzbasierung und professioneller Qualitätssicherung, explizit berücksichtigt und sich in allen psychosozialen und pädagogischen Beratungssettings umsetzen lässt.
Dabei wird der Beratungsprozess konsequent aus einer verhaltensorientierten, empirischen Position abgeleitet und gestaltet. Die verhaltensorientierte Beratung geht davon aus, dass Problemlagen von Klienten/innen über Lernprozesse verursacht und aufrechterhalten werden und nutzt deshalb systematisch die in der Verhaltenswissenschaft gewonnenen Befunde hinsichtlich der Gesetzmäßigkeiten des Lernens aus dem respondenten, operanten und sozial-kognitiven Lernparadigma.
Aufbauend auf diesem funktionalen und kontextualen Verständnis darüber wie Verhalten gelernt, generalisiert und aufrechterhalten wird, entwickelt die verhaltensorientierte Beratung individuell zugeschnittene, kontextspezifische Interventionen, die ethisch fundiert, transparent und unter aktiver Mitwirkung des Klienten/innen ausgerichtet sind.
Die Wirksamkeit dieses Konzepts basiert zum einen auf dem empirischen Gehalt seiner theoretischen Annahmen und zum anderen auf der nachgewiesenen Wirksamkeit seiner Methoden. Wegen dieser Evidenzbasierung bieten verhaltensorientierte Analyse- und Interventionsstrategien den Klienten/innen die momentan bestmögliche Hilfe an. Eine Besonderheit der verhaltensorientierten Beratung besteht in der Implementierung spezifischer Strategien der Qualitätssicherung zur Überprüfung des Beratungsverlaufs im Hinblick auf das Ausmaß der zu einem bestimmten Zeitpunkt verwirklichten Zielannäherung.
Semesterübergreifend werden Kompetenzen für die Ausführung von Führungs- und Leitungsaufgaben vermittelt, wie zum Beispiel Moderations- und Präsentationstechniken, Gesprächsführung, Supervision und Motivation von Mitarbeitern.
Aufbau
Das Studium ist eine Kombination von Selbststudium, Präsenzphasen und praktischen Einheiten. Bei einer Gesamtstudienzeit von fünf Semestern erwerben die Studierenden insgesamt 90 ECTS.
Inhaltlich werden im ersten Semester vertiefte Kompetenzen hinsichtlich einschlägiger normativer, medienwissenschaftlicher und forschungsmethodischer Aspekte erworben.
Im zweiten und dritten Semester steht der Erwerb von Kompetenzen in der verhaltensorientierten Arbeit mit Einzelnen und Gruppen im Mittelpunkt. Dabei werden notwendige fachwissenschaftliche Kennnisse erworben und die für eine Verhaltensanalyse, eine verhaltensorientierte Interventionsplanung und eine Interventions- sowie Evaluationsdurchführung notwendigen praktischen Fertigkeiten angeeignet und im kontrollierten praktischen Rahmen geübt. Diese Kompetenzen befähigen die Studierenden zu praxisorientiertem, wissenschaftlich fundiertem und selbstverantwortlichem beruflichem Handeln bei Problemen in unterschiedlichen Arbeitsfeldern.
Das vierte Semester, dem Praxissemester, dient der verhaltensorientierten Beratungspraxis unter Supervision in der eigenen Institution. Den Studierenden bietet das Praxissemester eine Vertiefung und Festigung ihrer in den vorangehenden Semestern erworbenen Handlungs- und Fachkompetenzen direkt im praktischen Beratungsalltag.
Im fünften, abschließenden Semester steht die Arbeit an der Master-Thesis im Mittelpunkt. Diese Arbeit dokumentiert die Fähigkeit der Studierenden, die im Studiengang erworbenen praxisorientierten und wissenschaftlichen Kompetenzen mit den Mitteln einer angewandten Forschung im Sinne eines Masterabschlusses zu belegen.